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Datenschutzblog

Datenschutz im Smart Home

Datenschutz im Smart Home am Beispiel von Google Assistant

In einer Ära der fortschreitenden Vernetzung und Digitalisierung haben Smart-Home-Technologien einen immer präsenteren Platz in unserem Alltag eingenommen. Diese Technologien sind in der Lage, verschiedene Geräte sowohl untereinander als auch digital zu verbinden. Das entstehende Netzwerk zielt darauf ab, den Lebenskomfort zu erhöhen, indem es automatisch alltägliche Abläufe überwacht und optimiert. Smart-Home-Anwendungen werden dem sogenannten „Internet of Things“ (Internet der Dinge) zugeordnet.

Mithilfe einer zentralen Steuerung, zum Beispiel via App auf dem Smartphone, lassen sich die Anwendungen standortunabhängig steuern, wie beispielsweise:

  • Beleuchtungen
  • Heizungen, Lüftungs- oder Klimaanlagen
  • Sicherheitssysteme
  • Haushaltsgeräte

Risiken bei der Nutzung von Smart Home Geräten wie ALexa und Co.

Durch Smart-Home-Technologien kommt es zu einem erhöhten Austausch personenbezogener Daten auf verschieden Ebenen. Die Vernetzung der Geräte über WLAN ermöglicht das Erfassen Speichern und Verarbeiten von Daten. WLAN-Netze sind jedoch oft nur unzureichend gesichert, was Hackern Angriffspunkte bietet und externe Manipulation ermöglicht. Selbst wenn ein direkter Zugriff auf Daten verhindert wird, können durch die gemeinsame Vernetzung von Geräten Nutzerprofile erstellt werden. Diese könnten von potenziellen Einbrechern genutzt werden, um durch die Beobachtung von Ein- und Ausschaltzyklen des Lichts die möglichen Anwesenheitszeiten im Haus zu erfahren.

Sprachassistenten wie Alexa, Siri und Cortana hören aktiv mit, um auf Ansprache oder Befehle zur Ausführung von Aufgaben sofort zu reagieren. Möglicherweise werden dabei Sprachdaten aus alltäglichen Gesprächen im Raum abgehört, aufgezeichnet und gespeichert, um den Geräten das Erlernen von Stimmvarianten zu ermöglichen.

Staubsaugroboter erstellen beispielsweise Raumpläne. Die Nutzung von Standortdaten für einfache Suchanfragen nach nächstgelegenen Restaurants ermöglicht die Erstellung von Bewegungsprofilen, ähnlich wie bei Smartphone-Navigationsdaten.
Die Sammlung sensibler Daten durch Smart-Home-Technologien scheint nahezu grenzenlos.

Zusätzlich werden von vielen Smart-Home-Geräten Daten in externen Clouds gespeichert, die nicht immer den datenschutzrechtlichen Anforderungen entsprechen. Die Übertragung dieser Daten erfolgt häufig unverschlüsselt und personenbezogene Daten werden für gezielte Marketingaktivitäten genutzt.

Rechtliche Vorgaben im Bereich IOT

Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union ist eine umfassende Regelung, die den Schutz personenbezogener Daten gewährleistet. Anbieter von Smart-Home-Technologien müssen daher unter anderem sicherstellen, dass:

  • Die Grundsätze für die Verarbeitung personenbezogener Daten, wie Rechtsmäßigkeit und Zweckbindung, eingehalten werden (Art. 5 DGSVO)
  • Die Rechte der Betroffenen gewährleistet werden (Artt. 12-23 DSGVO)

Die DGSVO behandelt bereits viele Aspekte in diesem Zusammenhang. Allerdings existieren bisher keine spezifischen Richtlinien oder technische Standards für Smart-Home-Anwendungen.

Aufgrund der zuvor genannten Risiken ist es entscheidend, stets die Datenschutzaspekte im Blick zu behalten und entsprechende Datenschutzmaßnahmen zu ergreifen.

Möglichkeiten der Risikoabwehr

Hier sind einige essenzielle Datenschutzmaßnahmen für Ihre Konfiguration eines Smart Homes:

  • Sichere WLAN-Netzwerke
  • Sichere Passwörter
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung
  • Regelmäßige Sicherheitsupdates
  • Einrichten einer Firewall
  • Deaktivieren unnötiger Funktionen
  • Wählen vertrauenswürdiger Hersteller

Fazit zum Thema Smart Home

Die Digitalisierung und das Internet of Things haben sich fest in unserem Alltag etabliert und sind nicht mehr wegzudenken. Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zwischen den Annehmlichkeiten von Smart-Home-Technologien und dem Schutz der eigenen Daten zu finden. Nutzer müssen sich bewusst für Geräte entscheiden, die klare Datenschutzrichtlinien haben und ihnen ermöglichen, die Kontrolle über ihre persönlichen Informationen zu behalten.

Smart-Home-Technologien haben das Potenzial, unser Leben nachhaltig zu verbessern, wenn wir sie verantwortungsbewusst nutzen. Der Weg zu einem vernetzten Zuhause erfordert daher nicht nur technologisches Verständnis, sondern auch eine klare Vorstellung von den eigenen Datenschutz- und Privatsphäre-Präferenzen.

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